Manchmal muss es nicht ausgefallen sein. Manchmal muss es nicht “neu” sein. Manchmal sind traditionelle Rezepte einfach die besten, wie zum Beispiel das für die Donauwelle.
Meine Schwester hatte vor kurzem Geburtstag und da ist es bei uns Tradition, dass sich die ganze Familie (und Freunde) treffen und gefeiert wird. Was da nicht fehlen darf? Kuchen natürlich. Witzigerweise sind meine Mama und ich zwar leidenschaftliche Bäckerinnen, meine Schwester aber weniger. Also eigentlich so gar nicht, nie.
Aus diesem Grund lässt sie sich nicht nur “normal” beschenken, sondern auch mit Kuchen, Torten und anderem Gebäck. Meine Mutter ist dabei immer ganz groß am Start (hier hat sie übrigens einen weiteren Klassiker gebacken: Bienenstich), weswegen ich meistens nichts mehr backen soll. Da ich die Kunstwerke meiner Mama zu gut kenne, freue ich mich dann immer, wenn auch andere Leute was mitbringen und ich davon probieren kann.
Faszination pur bei diesem Kuchenklassiker!
Und mich hätte es fast von meinem Stuhl gehauen als ich ein Stück von der Donauwelle probiert habe. Denn backen und Kuchen selber essen sind zwei grundverschiedene Dinge. Also es ist nicht so, dass sie mir nicht schmecken würden, aber wenn ich die Wahl habe, entscheide ich mich meistens für Herzhaftes. Nicht aber bei dieser gigantisch guten Donauwelle.
Die Bäckerin selbst war zwar nicht so zufrieden mit ihrem Gebäck, da die Donauwelle nicht so hoch gegangen ist, ich fand die Proportionen zwischen Teig, Creme und Schokolade genau richtig. Schade, dass ich ihr das dann nicht mehr persönlich sagen konnte, aber ich habe es ihr von meiner Schwester ausrichten lassen. Natürlich mit der Bitte um das Rezept, ganz klar (mit der Erlaubnis, es mit euch zu teilen).
Eine Woche später stand ich schon in der Küche und habe mich selbst an der Donauwelle versucht, wobei meine Geduld ganz schön auf die Probe gestellt wurde. Aber was tut man nicht alles für so richtig guten Kuchen. Also wenn ihr Eindruck mit einem Klassiker schinden wollt, ist dieses Rezept genau das Richtige für euch!
Kurze Fakten am Rande…
Durch das Schichten der zwei verschieden farbigen Teige und das spätere Eindrücken der Kirschen entsteht das namensgebende Muster der Donauwelle, das beim Anschnitt sichtbar wird. Eigentlich wird zum Schluss die Schokoglasur auch noch entsprechend mit einer Gabel oder Ähnlichem wellenförmig verziert. Darauf habe ich aber hier verzichtet. Muss einfach nicht sein für mich.
Meine Donauwelle ist:
- ein Klassiker, den ich für mich neu entdeckt habe
- für mich eine Erinnerung an meine Heimat (sehr nahe an der Donau)
- den Aufwand wert
- gelingsicher
Donauwelle - der Kuchenklassiker
Zutaten
Für den Teig
- 3 Eier
- 175 g Zucker
- 175 ml Öl
- 175 ml Milch
- 350 g Mehl
- 3 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 1 EL Kakao
- 1 EL Milch
- 1 Glas Sauerkirschen
Für die Creme
- 250 g Butter
- 400 ml Milch
- 2 EL Zucker
- 1 Pck. Vanillepuddingpulver
Für die Glasur
- 200 g Zartbitterschokolade
- 2 EL Nuss-Nougat-Creme
- 1 EL Öl
Anleitungen
Für die Creme
- Die Butter herausnehmen, damit sie Zimmertemperatur bekommt. Das Puddingpulver mit 50ml Milch und dem Zucker vermischen. Währrenddessen die restliche Milch zum Kochen bringen. Die Puddingmischung unter Rühren dazugeben, nochmal kurz aufkochen und umfüllen. Frischhaltefolie direkt drauf geben, damit keine Haut entsteht und bei Zimmertemperatur abkühlen lassen (Vorsicht, Verbrennungsgefahr!).
Für den Teig
- Ein tiefes Backblech (ca. 30*40cm) mit Backpapier auslegen. Den Ofen auf 180 Grad (O-/U-Hitze) aufheizen. Die Kirschen abtropfen lassen (das Kirschwasser gieße ich übrigens immer in mein Trinkwasser, ich liebe den Geschmack).
- Die Eier mit dem Zucker und dem Salz schaumig schlagen, nach und nach das Öl zugeben. Anschließend das Mehl mit dem Backpulver mischen und abwechselnd mit der Milch unterrühren.
- Die Hälfte des Teiges gleichmäßig auf dem Blech verteilen. Zu der restlichen Hälfte Kakao und Milch hinzugeben, nochmal kurz verrühren und auf dem hellen Teig verteilen. Hierfür am besten einen Küchenspatel verwenden, damit sie nicht vermischen. Die Kirschen gleichmäßig darüber geben und bei Bedarf ein wenig eindrücken.
- Den Kuchen ca. 20 Minuten backen (Stäbchenprobe). Danach auskühlen lassen und das Backpapier entfernen.*
Deko
- Die Zutaten für de Glasur in eine Schüssel geben und über dem Wasserbad unter gelegentlichem Rühren schmelzen.
- Die Butter schaumig aufschlagen. Den Pudding nach und nach dazugeben, bis eine Buttercreme entsteht (der Pudding muss die gleiche Temperatur haben, weder zu heiß noch zu kalt).
- Die Creme gleichmäßig auf dem Kuchen verteilen, danach den Guss (das sollte relativ schnell gehen, damit sich Creme und Guss nicht vermischen und/oder der Guss zu schnell zu hart wird). Je nach Belieben mit einer Gabel Wellenmuster ziehen. Kalt stellen und genießen.
1 Kommentar
Wow, wie bei meiner Oma! Einfach mega, werd ich öfter machen!